Rollstuhlgerechte Orte in Offenbach zeigen – mit der Wheelmap

Eine Gruppe Menschen, einer davon mit Rollator, eine mit Kinderwagen

Ob Treppenstufen, hohe Bordsteine oder enge Durchgänge – es gibt noch immer zahlreiche Barrieren, die Menschen mit Rollstuhl, Gehhilfe, Rollator oder Kinderwagen in ihrer Mobilität begrenzen.

Rollstuhlgerecht oder nicht - das ist hier die Frage

Genau hier setzt die Wheelmap an, eine Straßenkarte im Internet, auf der schon über drei Millionen Orte weltweit vermerkt sind. Engagierte Menschen können über ein einfaches Ampelsystem online auf der Karte markieren, wie rollstuhlgerecht ein Ort ist. So kommen täglich mehr als 300 neue Einträge hinzu – einige davon auch in Offenbach.

Seit Herbst 2022 organisiert das FzOF etwa vierteljährlich Mitmach-Aktionen in den Stadtteilbüros verschiedener Quartiere, um Menschen mit der App vertraut zu machen und den Austausch der Engagierten untereinander zu fördern. Neue Teilnehmende lernen so die Wheelmap-Karte, die Bewertungskriterien und die zugehörige Smartphone-App kennen.

Anschließend starten alle zu einem gemeinsamen Spaziergang durch den Stadtteil, markieren Orte in der App und fotografieren zugehörige Eingänge.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Schaufenster mit der AUfschrift "Stadtteilbüro Nordend", eine Person davon mit einem Rollator
Gemeinsam oder individuell - bei der Wheelmap kann jede:r nach Lust und Laune mitmachen

Der Kreis der Teilnehmenden ist sehr unterschiedlich – manche haben selbst ein Handicap, andere kommen aus Interesse oder im Hinblick auf die Zukunft. Denn schließlich sind die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben auf barrierefreie Orte angewiesen.

„Kartieren macht Spaß, und gemeinsam fällt der Einstieg leichter!“, sagt Sigrid Jacob vom Freiwilligenzentrum. „Man kommt dabei auch ins Gespräch mit Menschen auf der Straße und dem Personal von Geschäften. So kann man für das Thema Barrierefreiheit sensibilisieren und die Stadt Stück für Stück ein wenig lebenswerter machen.“

Die Freiwilligen können nach den Aktionen in Eigenregie weiter kartieren – selbstbestimmt und zeitlich flexibel. Ob sie sich zwischendurch Orte in der Nähe ihrer Wohnung oder Arbeitsstelle vornehmen oder sich gezielt auf Orte einer bestimmten Kategorie, z.B. Restaurants, spezialisieren, bleibt den Menschen selbst überlassen. Und manche kommen dann anlässlich der nächsten Mitmach-Aktionen zusammen und berichten über Erfolge oder Schwierigkeiten bei ihrem digitalen Engagement.

Ausschnitt der Wheelmap-Karte

„Meine ursprüngliche Motivation, bei der Wheelmap-Aktion mitzumachen, war es, die Bewertungskriterien und die App kennenzulernen. Bei der Aktion habe ich dann die unterschiedlichsten Teilnehmer getroffen. Einer kam mit seinem Rollator, und man konnte direkt vor Ort die Problematik erkennen. Interessant für mich war auch die junge Mutter mit ihrem Kind im Kinderwagen, die ich begleitet und mit deren Augen ich Barrieren gesehen habe. So bin ich sensibilisiert und erlebe – immer mal wieder – einen Ort, den ich kartiere.“ sagt Karin Backenstrass, die sich bei der Wheelmap-Aktion engagiert.

Online Gutes tun und offline Kontakte knüpfen

Damit eignet sich die Wheelmap in Offenbach für Menschen fast aller Altersgruppen und Lebenssituationen, die keine Zeit für feste wöchentliche Termine haben und sich doch nicht ganz allein von daheim engagieren möchten.

Voraussetzung ist – neben einem Smartphone oder PC mit Internet-Zugang – eine gewisse Sicherheit im Umgang mit digitalen Anwendungen. Ob man die Rollstuhlgerechtigkeit mit dem eigenen Rollstuhl testet oder Stufen per Zollstock ausmisst, ist egal. Und den Blick für Barrieren oder auch für gute Ideen, solche Hürden zu überwinden, schärft dieses Engagement auf alle Fälle!

Mehr gute Beispiele anschauen

Digital engagieren

Das Freiwilligenzentrum Offenbach nimmt am Modellprojekt "Online Gutes tun - Freiwilligenagenturen fördern digitales Engagement" der bagfa, gefördert von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt teil.

Mehr erfahren zum Modellprojekt "Online Gutes tun"

Mehr Infos & Kontakt:

Freiwilligenzentrum Offenbach
Christine Probst
Tel: 069 - 82 36 70 39

E-Mail: info@fzof.de
https://fzof.de

Eine Gruppe sitzt um einen Tisch, davon einer  mit Rollator, eine mit Kinderwagen
Flyer Wheelmap-Aktion Lauterborn