Worum geht’s?
Nicht erst seit Corona ist klar: Engagement kann auch über digitale Wege sehr gut funktionieren. Auf diese Weise können sich Freiwillige jederzeit und von jedem Ort aus für eine gute Sache stark machen – und damit wird Engagement und Ehrenamt inklusiver.
Wie das genau aussehen kann? Lesen Sie hier:
Was ist digitales Engagement?
Ob Social Media für einen Verein, Online-Nachhilfe oder eine Kampagne fürs Klima: Wie anderes Engagement oder Ehrenamt auch ist digitales Engagement freiwillig und unentgeltlich, wird mit anderen öffentlich ausgeübt und ist nützlich für das Gemeinwohl.
Das Besondere ist, dass es weitestgehend ortsunabhängig stattfinden kann, da es vollständig oder teilweise über das Internet ausgeübt wird und digitale Geräte verwendet werden.
Damit bietet digitales Engagement oder auch Online-Freiwilligenarbeit viele Chancen für Vereine und gemeinnützige Organisationen.
Im Video könnt ihr Hanna, Gunter und Annett bei ihrem digitalen Engagement über die Schulter schauen.
Viel Spaß!
Und Steffi Merl erklärt in Gebärdensprache, was es mit digitalem Engagement auf sich hat und wie Sie mitmachen können.
Digitales Engagement...
- kann örtlich unabhängig ausgeübt werden
- erspart Wege und Zeit, da aus Distanz machbar
- ist oft zeitlich flexibel
- bringt neue Engagementformen hervor
- kann analoges Engagement gut ergänzen
- ist auch mit Kontakteinschränkungen möglich
- ist attraktiv für Menschen mit digitalen Kompetenzen
- ermöglicht Beteiligung von Menschen mit Mobilitäts- oder Sinnesbeeinträchtigungen
Welche Einsatzmöglichkeiten es gibt? Die Bandbreite ist groß!
Bei digitalem Engagement ist viel in Bewegung und es kommen immer wieder neue Bereiche dazu. Um einen ersten Überblick
über die Vielfalt zu gewinnen, werfen Sie doch mal einen Blick auf diese unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten:
Rund um die Öffentlichkeitsarbeit
Freiwillige unterstützen Vereine & Organisationen bei kreativen Aufgaben wie der Social Media Kommunikation, Blogartikeln, Foto- und Videobearbeitung oder der Gestaltung von Materialien.
Kommunikation
und Begegnung
Freiwillige und Interessierte kommen in digitalen Räumen zusammen, um Kontakte zu knüpfen, sich zu bestimmten Themen auszutauschen oder gemeinsamen Aktivitäten nachzugehen.
Recherche und
Archivtätigkeiten
Museen, Archive, Geschichtsvereine und andere Einrichtungen bekommen Unterstützung bei der Digitalisierung von historischen Quellen, Dokumenten und Materialien.
Büro, Verwaltung und Fundraising
Freiwillige engagieren sich bei Büro- und Verwaltungstätigkeiten in Organisationen oder machen sich beim Fundraising für die Mittelakquise in Vereinen stark.
Aktivismus im Netz & Bürgerbeteiligung
Menschen setzen sich (weltweit) über Online-Plattformen für ihre Anliegen ein, entwickeln Projekte und gewinnen Mitstreiter:innen für Ihre Ideen.
Teilen von Informationen, Wissen und Daten
Viele Menschen tragen mit ihrem Wissen zu einem großen Projekt bei, z.B. Kartierungsprojekte wie wheelmap.org oder beteiligen sich an Bürgerforschung.
Kompetenzvermittlung
Freiwillige vermitteln Kompetenzen über Online-Kurse, Sprechstunden oder Tutorials in vielen Bereichen, z.B. bei Technik- und Medienfragen
Online-Beratung
Freiwillige stehen Hilfesuchenden beratend und unterstützend zur Seite. In Gesprächen bieten sie Hilfe bei Problemen oder verweisen an andere Stellen weiter.
Nachhilfe und Patenschaften
Freiwillige stehen über digitale Wege mit ihren Mentees in Verbindung. Sie teilen ihr Wissen und Erfahrungen, machen Mut und schenken anderen ihre Zeit.
Beispiele aus der Praxis – für die Praxis
Andere Kulturen und Geschichten online kennenlernen
Bei den „Es war ZWEImal“-Vorlese-Aktionen in Magdeburg lesen Freiwillige in Tandems Kindern vor – und zwar in ihrer Muttersprache. Sie wecken damit schon bei den Kleinsten das Interesse an anderen Kulturen. Während des Lockdowns haben Freiwillige ihre Vorlese-Stunden auf Video aufgenommen. So konnten die Kinder auf Tablet oder PC Geschichten in verschiedenen Sprachen lauschen. Auch Live-Vorlesestunden fanden digital statt. Hier konnten sich alle im Anschluss austauschen und gemeinsam digital spielen oder basteln.
Dass man andere Kulturen auch digital entdecken kann, bewiesen auch die digitalen Wohnzimmerreisen der Freiwilligen-Agentur Magdeburg: dabei konnte man ganz ohne Reisestress unbekannte Länder kennenlernen und neue Gerichte entdecken – jeder kochte in seiner eigenen Küche, aber dennoch gemeinsam per Videokonferenz. Dabei fand immer auch ein Austausch statt, der Menschen verbinden und nicht nur sprachlich miteinander wachsen lassen kann.
Digital eintauchen in Archive und Museen
In einem Archiv gibt es wahre Schätze zu entdecken, die nicht nur für Historiker:innen spannend sind, sondern auch Freiwillige in ihren Bann ziehen.
Ob alte Briefe, Tagebücher oder Kataloge in altdeutscher Schrift: Im Archiv des Museums für Naturkunde Berlin helfen Freiwillige, diese Dokumente für die Forschung nutzbar zu machen: Sie erhalten die Dokumente in eingescannter Form, übertragen die Texte in die heutige Schrift und übermitteln sie dem Archiv digital zurück.
Auch das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung bindet Freiwillige ein, um Geschichte lebendig zu halten. Per Online-Recherche tragen digital Engagierte zu einer Datenbank historischer Personen des 17., 18., und 19. Jahrhunderts bei, die mit der Leopoldina in Verbindung standen. So bleiben die Personen und die Geschichte der Akademie auch heute sichtbar.
Wie Sie als Verein oder Organisation durch digitales Engagement neue Freiwillige gewinnen, neue Engagementformen ausprobieren und damit „frischen Wind“ in Ihr Vereinsleben bringen können, zeigen wir Ihnen auf dieser Seite: