Über Grenzen hinweg: Digitale Stadtführungen für Senior:innen begleiten

Seniorin am Laptop

Gerade für ältere Menschen stellen die akuten Phasen der Corona-Pandemie eine ganz besondere Herausforderung dar. Digitales Engagement kann auch hier neue Perspektiven bieten und ihnen ermöglichen, trotz Kontaktbeschränkungen an spannenden Angeboten teilzunehmen.

Digital verreisen mit der Akademie für Ältere Heidelberg

Eines dieser Angebote hat Ilona Linninger, Geschäftsführerin der Akademie für Ältere in Heidelberg, ins Leben gerufen: die digitalen Stadtführungen. Wie diese aussehen und wie man sich als Freiwillige:r dabei digital einbringen kann, wollen wir uns nachfolgend anschauen:

Bei der Akademie für Ältere in Heidelberg haben Menschen ab 60 die Möglichkeit, eine große Vielfalt von Bildungs- und Selbstaktivierungsangeboten für alle wesentlichen Lebensbereiche älterer Menschen wahrzunehmen. Die Akademie für Ältere ist eine öffentlich geförderte Bildungseinrichtung, die ursprünglich als Selbsthilfeeinrichtung konzipiert wurde. Dort stellen ältere Menschen ihr Wissen, ihre Lebenserfahrungen und ihre Kompetenzen anderen Menschen ihrer Generation ehrenamtlich zur Verfügung. Ziel der Akademie ist es, die Gesundheit und geistige Beweglichkeit im Alter zu erhalten, die Gemeinschaft zu fördern und drohender Einsamkeit vorzubeugen.

Rom - Budapst - Heidelberg - über die Idee der virtuellen Stadtführungen

Gerade während der Corona-Pandemie stellte sich die Frage, wie man den älteren Menschen auch unter den erschwerten Bedingungen weiterhin attraktive Angebote machen könnte. Mit den digitalen Stadtführungen etablierte die Akademie für Ältere Heidelberg als eine der ersten in Deutschland ein völlig neues und bis heute sehr beliebtes Format, das im kommenden Winter sogar noch ausgebaut werden soll.

Auf die Idee, digitale Stadtführungen für Senioren anzubieten, kam Ilona Linninger über Medienberichte, in denen ähnliches in anderen Ländern vorgestellt wurden. Kurzerhand nahm sie mit Organisationen aus Rom und anderen Städten wie z. B. Budapest Kontakt auf und holte sich dort Inspiration und Ideen. In der allerersten Führung konnten die Teilnehmer:innen Rom für sich entdecken, später wurde das Angebot ausgeweitet, auch deutsche Städte wurden dann vorgestellt.

Freiwillige sorgen für das digitale "Drumherum" auf der virtuellen Reise

Während die Führungen selbst von professionellen Stadtführer:innen entwickelt und durchgeführt werden, geht es beim freiwilligen Engagement darum, die Führungen von zuhause aus digital zu unterstützenFreiwillige übernehmen dabei eine Art Moderationsrolle und begleiten die digitalen Stadtführungen von A bis Z. Sie übernehmen die Begrüßungsrunde der Teilnehmer:innen, leiten ins Thema der jeweiligen Stadtführung ein und führen die Teilnehmender:innenliste. Bei Fragen bekommen die Teilnehmer:innen hilfreiche Tipps und bei technischen Schwierigkeiten am Computer stehen die Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite. Selbstverständlich erhalten die Freiwilligen zuvor eine entsprechende Einführung.

Im monatlichen Programm wird auf das Angebot aufmerksam gemacht. Dieses liegt an vielen öffentlichen Stellen aus und wird auch über Facebook und die Homepage der Akademie veröffentlicht. Anmelden konnten sich die Senior:innen dann telefonisch im Beratungsbüro oder per E-Mail. Die technischen Voraussetzungen waren überschaubar und die Teilnahme fand über den Zoom-Kanal der Akademie statt. Die auf 20 Personen begrenzten Teilnehmer mussten lediglich auf den zur Verfügung gestellten Link klicken.

Das Projekt wurde sofort begeistert angenommen und die Nachfrage nach den 1,5-stündigen Führungen war enorm hoch. Als sich die Coronafallzahlen verbesserten, trafen sich die virtuellen Stadtführungs-Teilnehmer:innen dann endlich auch persönlich in der Akademie. Aus einem Projekt ist sogar eine „echte“ Reise entstanden.

Virtuelle Reisemoderation oder Reiseblog - Wer möchte mitmachen?

Frau Linninger ist noch auf der Suche nach weiteren freiwillig Engagierten: Für die digitale Begleitung, für das Beratungsbüro Reisen generell sowie für die Reisebegleitung vor Ort.

Wer gerne schreibt, kann auch Artikel für den Reiseblog verfassen. Voraussetzung ist, dass man sich für einen längeren Zeitraum und regelmäßig engagieren möchte.

Obwohl die Einschränkungen, die durch die Pandemie notwendig wurden, deutlich geringer geworden sind, werden die digitalen Stadtführungen auch weiterhin angeboten, im Sommer ist allerdings die Nachfrage etwas geringer. Im Winter soll das Angebot aber wieder intensiviert werden, auch weil viele Teilnehmer noch nicht an Gruppenreisen teilnehmen möchten.

„Das Internet ist ein Segen für viele ältere Menschen, insbesondere in Zeiten von Corona. Es wirkt der Einsamkeit entgegen und sollte auch in Altenheimen viel mehr genutzt werden.“

Ilona Linninger, Geschäftsführerin der Akademie für Ältere Heidelberg

Selbst digital engagieren

Mehr gute Beispiele anschauen

Die Freiwilligenagentur Heidelberg nimmt am Modellprojekt "Online Gutes tun - Freiwilligenagenturen fördern digitales Engagement" der bagfa, gefördert von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt teil.

Mehr erfahren zum Modellprojekt "Online Gutes tun"

Dieses "gute Beispiel" für digitales Engagement ist von der Freiwilligenagentur Heidelberg.

Kontakt zur Akademie für Ältere Heidelberg:

Website

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Kontakt zur Freiwilligenagentur Heidelberg:

Jana Peeters
Forum am Park
Poststraße 11, 69115 Heidelberg

Telefon 06221 7262-172
E-Mail: info@freiwilligenagentur-heidelberg.de
www.freiwilligenagentur-marburg.de